Skip to main content

Infektanfälligkeit

Ein Schutzschirm gegen Infekte 

Wie man mit TCM chronische Infekte behandelt

Gerade ist die eine Erkältung vorüber – da fängt die nächste schon wieder an! Häufig leiden Kinder, aber auch viele Erwachsene, an immer wiederkehrenden Infekten. Was kann man dagegen tun? Die Abwehr stärken, klar! Aber wie? Vitamin C nehmen sagen die einen. Echinacea sagen die anderen. Auch Joghurt soll das Immunsystem stärken. Was, wenn man all diese Ratschläge beherzigt, und sich doch immer wieder erkältet? Oder was, wenn die Infekte gar nicht mehr weggehen, sondern als chronische Infekte ewig bestehen bleiben? Was hat die traditionelle chinesische Medizin (TCM) dagegen zu bieten?

 

Die TCM meint, dass die Energie der Lunge und der Niere („Lungen-Qi“ und „Nieren-Qi“) für die Abwehr verantwortlich sind. Diese Fraktionen unserer Körperenergie (Qi) bilden unsere Abwehrenergie, das Wei-Qi. Sind Lunge oder Niere geschwächt, können krankmachende Einflüsse der Außenwelt, wie Wind und Kälte, leicht in den Körper eindringen. Normalerweise werden diese dann vom Abwehr-Qi wieder ausgestoßen, was mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen einhergehen kann. Ist das Fieber überstanden, sind die krankmachenden Einflüsse vertrieben und der Mensch ist wieder gesund. Reicht die Kraft des Abwehr-Qi nicht aus, diese krankmachenden Einflüsse wieder vollständig auszustoßen, verbleiben sie teilweise im Körper und bedingen chronische Infekte. Außerdem können Wind und Kälte besonders leicht eindringen, wenn das Abwehr-Qi geschwächt ist.

 

Die TCM-Behandlung zielt darauf ab, durch bestimmte Akupunkturtechniken oder Heilkräuter die eingedrungenen Pathogene wieder auszuleiten und, im zweiten Schritt, das Lungen- und Nieren-Qi, also die Abwehrkraft, zu stärken.

 

Eine berühmte chinesische Rezeptur gegen Infektanfälligkeit der Atemwege, die auch vor Heuschnupfen schützen kann, nennt sich Jade-Windschutz-Pulver. Die dahinter stecktende Idee ist, das Lungen-Qi zu kräftigen, so dass es eine für Wind und Kälte undurchdringliche Schutzhülle um den Körper bildet. Dann können die kalten Herbstwinde kommen – dann ist man gegen unerwünschte Eindringlinge gewappnet.

 

Betrifft die Infektanfälligkeit die ableitenden Harnwege, hat jemand also immer wieder Entzündungen oder Reizungen der Blase mit häufigem, eventuell sogar brennendem Wasserlassen und starkem Harndrang, dann ist es vor allem das Nieren-Qi, das gestärkt werden muss, um die Abwehrkraft in Niere und Blase zu steigern. Für jeden Organbereich und für jeden Konstitutionstyp wird der TCM-Therapeut also die geeignete Kräuterrezeptur auswählen und individuell anpassen. So ist es möglich, den Teufelskreis immer wiederkehrender Infektionen zu durchbrechen und unsere Abwehrkraft die Oberhand zurückgewinnen zu lassen.

Andreas Kalg