Zubereitung chinesischer Heilkräutertees
Die am häufigsten angewandte Methode der Zubereitung chinesischer Heilkräuter ist das Herstellen eines Dekokts mittels Abkochung der arzneilichen Substanzen in Wasser. Die Vorzüge des Dekokts liegen darin, dass es einfach resorbiert werden kann und schnell wirkt.
Herstellung eines Dekokts:
Zum Abkochen chinesischer Arzneimittel verwendet man ab besten einen Steinguttopf oder Emailletopf. Vor dem Abkochen sollten die Kräuter in kaltem Leitungswasser für etwa 20 Minuten eingeweicht werden. Durch das Einweichen setzt das Herausziehen der wasserlöslichen Bestandteile bereits vor dem eigentlichen Abkochen ein, wodurch man die Konzentration des Dekokts erhöhen kann.
Das Einweichwasser sollte die einzuweichenden Kräuter idealer Weise um 2 bis 3 cm Überstand überragen. Man kann die Kräuter auch, wenn sie an der Wasseroberfläche schwimmen, mit der flachen Hand leicht nach unten drücken, wobei der Wasserspiegel gerade den Handrücken bedecken sollte.
Methode der Abkochung:
Die Kräuter werden auf großer Flamme zum Aufkochen gebracht. Nach dem Aufkochen verringert man dann die Hitze und lässt das Dekokt für weitere 30 bis 40 Minuten auf kleiner Flamme bzw. bei geringer Hitze vor sich hin köcheln.
Es gibt praktisch zwei verschiedene Arten, Kräuter abzukochen.
Bei der ersten, der klassischen Methode, werden die Arzneimittel nur einmal abgekocht. Wie eben beschrieben, füllt man Wasser auf, lässt es aufkochen, verringert dann die Hitze und lässt das Dekokt für 30 bis 40 Minuten köcheln. Dann seiht man ab, teilt das Dekokt in zwei bis drei Portionen auf, die dann im Laufe des Tages eingenommen werden sollen. Wenn man ein Päckchen Kräuter über zwei Tage verteilt einnimmt, teilt man das Dekokt entsprechend in 4 bis 6 Portionen auf.
Die zweite Methode ist ein in jüngerer Zeit populär gewordenes Verfahren, bei dem die Arzneimittel zwei Mal abgekocht werden. Beim ersten Mal kocht man die Kräuter für etwa 30 Minuten ab. Dann seiht man ab und füllt erneut Wasser auf, um die bereits einmal abgekochten Kräuter noch ein weiteres Mal für etwa 15 Minuten auszukochen. Das zweite Dekokt vermischt man nach dem Abseihen mit dem ersten. Dieser Sud wird dann ebenfalls in zwei bis drei Portionen aufgeteilt und entsprechend zwei oder drei Mal täglich eingenommen. Diese Methode ist besonders geeignet zur Abkochung von nährenden, kräftigenden Rezepturen.
Art der Einnahme:
Bei akuten Erkrankungen soll das Dekokt auf leeren Magen eingenommen werden, bei chronischen Erkrankungen am besten zwischen zwei Mahlzeiten.
Wenn man für zwei Tage vorgekocht hat, kann man die Portion für den zweiten Tag im Kühlschrank aufbewahren, insbesondere im Sommer. Vor dem Trinken kann man die Portion entweder auf dem Herd aufwärmen oder etwas kochendes Wasser hineinschütten, so dass das Dekokt wieder Trinktemperatur hat. Es soll im Allgemeinen immer warm oder heiß eingenommen werden.