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Reizblase Inkontinenz

Wenn uns die Blase zur Verzweiflung treibt

Die Behandlung von Reizblase und Inkontinenz mit Akupunktur und chinesischer Kräutermedizin

Die Harnblase liegt im Unterbauch und meldet sich normalerweise nur, wenn sie reichlich gefüllt ist mit Harndrang, der uns anzeigt, dass wir zur Toilette gehen und sie entleeren sollen. Dann gehen wir zur Toilette und entleeren die Blase willentlich, ohne dass auf dem Weg dahin schon etwas Urin in die Hose geht. Dieser biologische Mechanismus läuft bei den meisten Menschen ungestört ab, so dass wir ihn kaum wahrnehmen. Doch bei manchen Menschen läuft dies leider nicht so unproblematisch ab.

Da gibt es das Problem der Reizblase, das Frauen zwar häufiger betrifft als Männer, aber auch beim starken Geschlecht vorkommen kann. Sie kann in allen Altersgruppen vorkommen. Häufiger und unaufschiebbarer Harndrang mit jeweils nur geringer Harnausscheidung sind die Hauptsymptome der Reizblase. Die Angst, es nicht mehr rechtzeitig zu einer Toilette zu schaffen, bestimmt in schweren Fällen das  Leben dieser Patienten und schränkt ihren Bewegungsradius enorm ein. Da kann sogar schon das Einkaufen zum Problem werden. Mitunter geht auch beim Husten oder Niesen unbeabsichtigt Urin ab oder manche Betroffenen können nachts nicht erholsam schlafen, weil sie dauernd aufs Klo rennen müssen. Gelegentlich kommt es bei einer Reizblase auch zu Brennen beim Wasserlassen. Insbesondere dann wird die Reizblase als eine Blasenentzündung verkannt und mit Antibiotika oder entzündungshemmenden Heilkräutertees behandelt. Das hilft im Allgemeinen nicht viel und kann das Problem langfristig sogar verschlimmern. Meist hilft die gute alte Wärmflasche da noch am besten. Dies macht auch Sinn aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), die davon ausgeht, dass die zur Kontrolle der Ausscheidungsfunktion notwenige warme Yang-Energie bei diesen Menschen geschwächt ist. Dies wird auch daran deutlich, dass sich die Beschwerden der Reizblase meist durch Unterkühlung oder kalte Füße verschlimmern. Bei machen Leuten ist jedoch nicht Kälte allein, sondern häufig auch psychischer Stress für die Beschwerden mit verantwortlich. Je aufgeregter diese Personen sind, desto häufiger rennen sie aufs Klo.

Während die Schulmedizin keine Ursache für die Reizblase kennt, macht man in der Chinesischen Medizin entweder einen Yang-Mangel oder emotionale Faktoren dafür verantwortlich. Davon leitet sich dann auch die Behandlung ab. Bei Yang-Mangel wärmt man die Blase innerlich durch wärmende Kräuter und äußerlich durch Akupunktur mit gleichzeitiger Wärmebestrahlung. Bei psychischer Anspannung wendet man entspannende und beruhigende Akupunkturpunkte an. Bei Patienten jüngeren und mittleren Alters sind dabei oft nur wenige Behandlungssitzungen nötig. Etwas länger dauert die Behandlung bei Patienten im fortgeschrittenen Alter, wenn bei Ihnen keine eigentliche Reizblase mehr vorliegt, sondern eine Harninkontinenz, also das Unvermögen, die Harnausscheidung willentlich zu kontrollieren. Da sind im Allgemeinen nicht nur wärmende Kräuter und Akupunkturtechniken nötig, sondern man muss die Funktion der Blase durch adstringierende, also Körperflüssigkeiten zurückhaltende, und kräftigende Kräuter verbessern. So kann auch diesen Menschen häufig sehr gut geholfen werden.

Andreas Kalg