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Schlafstörungen

Tipps für einen gesunden Schlaf

Der Schlaf ist zur Regeneration unseres Organismus essentiell wichtig. Wenn man nachts keinen erholsamen Schlaf mehr findet, geht das an die Substanz. Am nächsten Tag ist man dann müde, weniger leistungsfähig, unkonzentriert und man fühlt sich erschöpft. Ab und zu kann man so etwas verkraften, aber wenn jemand regelmäßig unter Schlafstörungen leidet, kann dies bis zum körperlichen und geistigen Zusammenbruch führen. In schweren Fällen ist unbedingt eine therapeutische Intervention nötig. Schlaftabletten oder Alkohol sind keine Lösung des Problems; sie bringen ihrerseits nur neue Probleme mit sich und können zur Abhängigkeit führen. Bei chronischen Schlafstörungen sollten Sie auf jeden Fall Hilfe beim Arzt oder Heilpraktiker Ihres Vertrauens suchen.

Für leichte Fälle von Schlafstörungen habe ich Ihnen hier ein paar Tipps aufgeschrieben, die Sie nach Belieben ausprobieren können.

Akupressur

Die Akupunktur eignet sich als nichtmedikamentöses Behandlungsverfahren hervorragend zur 

Behandlung von Schlafstörungen, innerer Unruhe und Nervosität. Doch sollte sie selbstverständlich nur von geschulten Therapeuten angewendet werden. Für den Hausgebrauch dagegen eignet sich die Akupressur. Wichtige Punkte zur Beruhigung liegen am inneren Unterarm. Zwei Punkte liegen direkt auf der Handgelenksfalte – der eine (Perikard 7) direkt in der Mitte zwischen den beiden Sehnen, der andere (Herz 7) auf der Verlängerung der gedachten Mittellinie des kleinen Fingers. Zwei weitere liegen ein Stück weiter zur Ellenbeuge hin: Perikard 6 (gleichzeitig auch ein exzellenter Punkt gegen Übelkeit) liegt zwei Daumenbreiten über der Handgelenksfalte ebenfalls in der Mitte des Unterarmes, Herz 5 eine Daumenbreite über der Handgelenksfalte auf der Kleinfingerlinie. Diese Punkte können Sie mit dem Daumennagel mehrmals für etwa 10 Sekunden fest drücken und dann wieder loslassen. Drücken Sie nicht so fest, daß ein Schmerz entsteht. Beim richtigen Druck spüren Sie ein leichtes Ziehen, ein Pulsieren oder einen dumpfen Druck.

An der Punktauswahl wird schon deutlich, daß dem Herz in der Chinesischen Medizin eine besondere Rolle in Bezug auf  den Schlaf zukommt. Es heißt, das Herz beherbergt den Geist. 

Ist das Herz durch zu viele Sorgen, Stress oder Fehler in Ernährung und Lebensweise angegriffen, kann es den Geist in der Nacht nicht mehr beherbergen. Der seiner Behausung beraubte Geist irrt dann umher und verursacht traumgestörten Schlaf, Alpträume, lässt den Menschen sich hin- und her wälzen und häufig erwachen.

Als Faktoren für die Entstehung von Schlafstörungen gelten insbesondere geistige Überanstrengung, zu viel Kummer, Sorgen oder Ärger, unregelmäßige Ernährung und Überessen, Geburt eines Kindes oder die Umstellung in den Wechseljahren.

Altbewährte Heilkräuter gegen Schlafstörungen 

Beruhigend und schlaffördernd wirkende Kräuter sind: Baldrianwurzel, Hopfenzapfen und Passionsblume. Darüber hinaus haben Johanniskraut, Lavendelblüten und Melissenblätter auch einen nervlich entspannenden, ausgleichenden und mild antidepressiven Effekt.

Bei zusätzlichen Verdauungsbeschwerden können z.B. Fenchel, Kümmel, Pfefferminze oder Ingwer dazugegeben werden. 

Rezeptbeispiele: 

Baldrianwurzel 

30g

 

Hopfenzapfen 

20g 

 

Melissenblätter  

30g 

 

è1 Eßlöffel in ca. 200 ml Wasser kurz aufkochen und 10 Minuten ziehen lassen.

Oder: 

Johanniskraut                

20g 

 

Lavendelblüten 

50g

 

Melissenblätter 

20g 

 

è1 Eßlöffel mit ca. 150 ml kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen 

Wem das Bereiten eines Kräutertees zu umständlich ist, da z.B. Baldrian als Wurzeldroge kurz abgekocht oder länger kalt ausgezogen werden muß, kann auch Kräuterextrakte in Tropfen-, Saft- oder Pillenform einnehmen.

Nicht-medikamentöse Schlafhilfen

Neben Heilkräutern gibt es auch nicht-medikamentöse Möglichkeiten, das Einschlafen zu verbessern. Ein Spaziergang am Abend hilft beispielsweise beim Abschalten, ebenso wie Sport, z.B. Joggen. Körperliche Bewegung und frische Luft helfen, das Nervensystem zu entspannen. Auch Yoga, Entspannungsübungen oder Meditation wirken in diesem Sinne.

Ähnlich beruhigend wirken heiße Bäder oder Fußbäder. Falls Ihr Partner Ihnen abends eine Fußmassage geben kann, haben Sie eine hervorragende Möglichkeit zur Hand, ihr überreiztes Nervensystem zu beruhigen.

Manchen Menschen hilft das Lesen vor dem Schlafengehen. Nur sollte die Lektüre nicht zu spannend sein. Krimis sind als Schlafhilfe kaum geeignet. Noch besser als Bücher können Hörbücher wirken. Die menschliche Stimme besitzt offenbar eine wohltuende, tröstende und beruhigende Wirkung auf unsere Psyche. Auch hier sollten Sie allerdings keine allzu spannenden Geschichten auswählen. 

So gibt es also viele verschiedene Methoden, wieder zu einem erholsamen Schlaf zurückzufinden, aus denen sich jeder die für ihn oder sie passenden aussuchen kann. Sollten diese einfachen Hausmittel in hartnäckigen Fällen von Schlaflosigkeit nicht ausreichen, berate ich Sie in meiner Praxis gerne individuell über weitere Möglichkeiten der Naturheilkunde.

Andreas Kalg